Pilze an der Algarve
Gast 18. Dezember 2012
Wer um diese Jahreszeit nach Portugal an die Algarve kommt, kann bei Wanderungen ein jedes Jahr wiederkehrendes Phänomen beobachten, nämlich das Explodieren der Artenvielfalt in Fauna und Flora, sobald der erste Regen fällt.
Hier gibt es eigentlich keine vier Jahreszeiten, wie in Mitteleuropa, sondern letztendlich nur zwei. Eine ziemlich trockene und heiße Sommerzeit, sowie eine relativ regenreiche und gemäßigte Winterzeit. Während in der Sommerzeit alles in eine Sommerstarre verfällt und darauf wartet, dass die flirrende Hitze vorübergeht, erwacht nach den ersten Regenfällen, normalerweise im Oktober, alles zu neuem Leben. Die weiten Auen im Hinterland und anscheinend brachliegenden Äcker färben sich grün und das Unterholz in den Pinienhainen, Korkeichen- und Kastanienwäldchen, normalerweise knochentrocken, fängt an sich zu regen. Auf einmal tauchen, wie aus dem Nichts, Moosflechten und Pilze in ungeahnter Menge auf.
Und damit setzt die alljährlich wiederkehrende Pilze-Sammelwut ein. Für viele Portugiesen ist es mittlerweile ein zusätzlicher Broterwerb, oder auch nur ein Aufbessern der täglichen Speisekarte. Aber wer meint, sich bei den Pilzarten auszukennen, sollte Vorsicht walten lassen. Es gibt zwar viele Pilzarten, die auch in Mitteleuropa vorkommen, aber ihr Erscheinungsbild kann, durch die hier vorherrschenden klimatischen Einflüsse und das andersartige Ökosystem, abweichend sein. Und wie heißt es hier so schön: „Alle Pilze sind essbar, einige halt nur einmal“. Wer sich jedoch dafür interessiert, kann mittlerweile Pilzseminare belegen oder einfach eine Wanderung mit sachkundiger Führung machen und seine Eindrücke im Fotoapparat sammeln. Die unterschiedlichen Landschaften der Algarve bieten jedem Wanderer individuelle Möglichkeiten Eindrücke zu sammeln.
Hier also nun zwei besonders schöne Exemplare der Gattung „Amanita muscaria“, oder ganz allgemein auch als Fliegenpilz bezeichnet.
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